Die Pluderhose

•Oktober 9, 2008 • Kommentar verfassen

Die Pluderhose,
Ist eine Chose,
die ich nicht verstehen kann,

Sieht furchtbar aus,
Und trägt auf,
Warum zieht ihr sie bloss an?

Wollt euch als Zirkuszelte tarnen?
Oh, bitte habt mit uns erbarmen,
Und schont die armen Äugelein.

Unförmigkeit gibt’s schon genug,
Drum, rat ich euch, es wäre klug,
Lasst die „Mode“ Mode sein.

                                 by Socky

Geschichte eines Deutschen – Sebastian Haffner

•Oktober 8, 2008 • Kommentar verfassen

Ein sehr schönes, einfaches Buch, welches mir viel bedeutet.
Sebastian Haffner hat seine Erinnerungen an die Jahre 1914-1933 aufgeschrieben, sehr einfach geschrieben, ohne sich besser oder schlechter zu machen als er war.

Es gibt eine Stelle die mir sehr gut gefällt.

Heut muss ich abstrakte Ausdrücke suchen, um zu beschreiben, was ich auf der Welt liebe, was ich auf der Welt um jeden Preis bewahrt sehen will, und was man nicht verraten darf, man sterbe denn des ewigen Feuers: Freiheit und menschliche Klugheit, Mut, Grazie, Witz und Musik – und ich weiss nicht einmal, ob man mich versteht. Damals brauchte ich nur einen Namen für dasselbe auszusprechen, einen Kosenamen sogar: Teddy, und ich konnte sicher sein, dass wenigstens in unserem Kreise jeder mich verstehen würde. Wir liebten sie alle, die Trägerin dieses Namens, eine kleine Österreicherin, honigblond, beweglich wie eine Flamme, und wir lernten und verlernten um ihretwillen die Eifersucht, wir erlebten Komödien und kleine Tragödien und wir empfanden HYmnen und Dithyramben ihretwegen, und wir erfuhren, dass das Leben schön wird, wenn man es mit Mut und Klugheit führt, mit Grazie und Freiheit, wenn man auf seinen Witz zu lauschen versteht und auf seine Musik. Wir hatten in unserem Kreis eine Goettin. Die Frau die damals Teddy hiess, mag inzwischen aelter und menschlicher geworden sein, und keiner von und mag auf der Hoehe seines damaligen Gefuehls geblieben sein: dass es sie einmal gab und dies Gefuehl einmal gab, ist nicht auszuloeschen. Es formnte uns maechtiger und nachhaltiger als irgendein „historisches Ereigniss“.
Teddy schwand frueh aus unserem Kreis, wie Goettinnen pflegen.

Tagebuch der Hölle – Jan Valtin

•Oktober 8, 2008 • Kommentar verfassen

Ein herrausrasgendes Buch. Es ist die Autobiografie eines Kommunisten im Dritten Reich.
Das Buch ist sehr ehrlich und informativ.

Es behandelt ein weniger bekanntes Thema und schon weder die eigene noch die gegnerische Partei.

Das Buch ist keinem mir bekannten ähnlich. Es ist faszinierend.

The melocotons – Das neue Video – Punkrock

•Oktober 7, 2008 • Kommentar verfassen

Das Video von The melocotons ist raus. Es ist absolut heiss und durchgeknallt und das Lied ist spitze. Es heisst Meg me.
Bald folgt das Album…

Es kommt ein Terrorist geflogen

•Oktober 7, 2008 • Kommentar verfassen

Kommt ein Terrorist geflogen,

Bombt drei Häuser in die Luft,

Hat keinen Helm aufgezogen,

Weil er nicht sicher fliegen muss.

 

Ist der Sand zur Zeit teuer?

Dann war’s ein Beduine,

Die sind eh nicht ganz geheuer,

Komm wir bauen eine Miene.

 

Lasst sie uns vernichten,

Sie alle in die Erde treten,

Die Armee wird das schon richten,

Wir helfen mit in dem wir beten.

 

Die Mörder sind besiegt,

Allesamt vernichtet,

Gewonnen ist der Krieg,

Der nächste angerichtet.

 

Denn man hat festgestellt,

Der helmlose Flieger,

War gar nicht von dieser Welt,

Sondern Klingonenkrieger.

 

Die haben ihren sitzt in Russland,

Der Geheimdienst hat’s gesagt,

Und der Klingonenkriegsverband,

Hat den Angriff schon gewagt.

 

Es kommt ein Brief von den Chinesen,

Bekennen sich zum Attentat,

Das war’s mit den Chinesen dann gewesen,

Vernichtung gibt es auf Verrat.

 

So wird die Welt allmählich leerer,

Den Klingonen ist es Recht,

Die war’n die eigentlichen Täter,

Und schauen zu beim Endgefecht.

 

Sie lachen sich ins Fäustchen,

Wie ich die dummen Menschen mag!

Vereinbaren ein Käuzchen,

Und gehen zum Naziparteitag…

 

                         by Socky

Gedicht von Gustavo Adolfo Bécquer

•Oktober 7, 2008 • 1 Kommentar

Bécquer ist ein spanischer Spätromantiker. Und von ihm ist eines der schönsten romantischen Gedichte die ich kenne:

Im Orginal:

Por una mirada – un mundo,
por una sonrisa –  un cielo,
por un beso. . .
¡yo no sé que te diera por un beso!

Frei übersetzt:

Für einen Blick – die Welt
Für ein Lächeln – den Himmel,
Für einen Kuss…
Ich weiss nicht was ich dir für einen Kuss gäbe!

Gustavo Adolfo Domínguez Bastida, más conocido como Gustavo Adolfo Bécquer

Angst vor der Freiheit

•Oktober 6, 2008 • Kommentar verfassen

Ich fürchte mich,
denn mir steht frei,
zu tun was ich will,

Ich leb nur einmal,
will’s nicht verderben,
Gott gefallen,
den’s nicht gibt.

Ich will fromm sein,
und ein Betrüger,
wie Bonny und Clyde,
und Mutter Theresa,

Alles probieren,
brav sein,
bloss nichts bereuen,
es gibt kein zurück

Reich werden,
die Welt regieren,
Heiraten,
Familie gründen,

Revolution machen,
leben,
dem Leben ein Ende setzen,
mitmachen oder rebellieren.

Wie ein Hippie um die Welt reisen,
Eine silberne Rolex tragen,
Mutter sein,
Nonne sein,
moralisch sein oder unmoralisch.

Wir lieben die Freiheit,
und sie ist gross und schön,
aber sie kann auch riesig sein,
so dass sie uns erdrückt,
so dass wir uns unter ihrer Last beugen,
und uns die Knie schlottern aus Angst vor ihr,
davor dass es kein zurück gibt,
dass wir irgent etwas bereuhen könnten,
manchmal ist mir Bang,
und es ängstigt mich,
was man alles tun kann,
und wie wenig man tut.

Manchmal sehne ich mich nach jemandem,
der für mich entscheidet,
der es mir abnimmt,
doch wenn es so wäre,
so würde ich ihn hassen.

Das Bildniss des Dorian Gray – Oscar Wilde

•Oktober 6, 2008 • Kommentar verfassen

Ein wunderbares Buch; man versucht augenblicklich sich jeden Wort zu merken um es bei Gelegenheit zu zitierern. Aber bei dieser Masse an unverbesserlichen Zitaten, meistens aus dem Munde Lord Henrys ist man zum Scheitern verurteilt.

Die Geschichte an sich ist ebenfalls hinreissend, gruselig und dandylike. Es passiert selten, dass ich von einem Buch faszieniert bin, aber bei diesem war ich es.

Und die ewige Jugend ist natürlich auch immer ein interressantes Motiv, und ein gänzlich unmoralisches Leben, hat doch durchaus auch seinen Reiz.

„Anfangs lieben Kinder ihre Eltern; wenn sie älter werden, halten sie Gericht über sie; manchmal verzeihen sie ihnen.“

„[Auf dem Lande] steht man so früh auf, weil man so viel zu tun hat, und legt sich so früh zu Bett, weil man so wenig zu denken hat

„Bei der Wahl seiner Feinde kann man nicht vorsichtig genug sein.“

„Dafür gab es keine Sühne; aber wenn Vergebung unmöglich war, war doch Vergessen möglich.“

„Das Gewissen macht uns alle zu Egoisten.“

„Das ist eines der Geheimnisse des Lebens: Die Seele mit den Mitteln der Sinne und die Sinne mit den Mitteln der Seele zu heilen.“

„Das Leben war zu kurz, dass man die Fehler eines anderen auf seine Schultern laden konnte. Jeder lebte sein eigenes Leben und zahlte seinen eigenen Preis dafür. Das Schlimme war nur, dass man für einen einzigen Fehler so oft bezahlen musste.“

„Das wirkliche Leben war Chaos, aber es lag eine schreckliche Logik in der Phantasie.“

„Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und der ewigen Liebe besteht darin, dass die Laune etwas länger dauert.“

„Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.“

„Der Kultivierte bereut nie einen Genuss. Der Unkultivierte weiß überhaupt nicht, was ein Genuss ist.“

„Der Mensch ist vielerlei, aber vernünftig ist er nicht.“

„Der Reiz der Ehe besteht im Wesentlichen darin, beide Teile zu einem Leben in Verstellung zwingen.“

„Der Tod und schlechtes Benehmen sind die einzigen Dinge, die das neunzehnte Jahrhundert nicht wegerklären kann.“

„Der Wert eines Gedankens hängt nicht von der Integrität dessen ab, der ihn ausdrückt.“

„Die Beichte, nicht der Priester, erteilt uns die Absolution.“

„Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigene Schande zeigen.“

„Die Grundlage des Optimismus ist blanke Angst.“

„Die höchste wie die niedrigste Form der Kritik ist eine Art Selbstbiographie.“

„Die Menschen lieben es sehr, wegzugeben, was sie selbst am nötigsten hätten. Das nenne ich den Gipfel der Großherzigkeit.“

„Die Menschheit nimmt sich selbst zu ernst. Das ist die Erbsünde der Welt. Hätte der Höhlenmensch zu lachen verstanden, wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.“

„Diese Welt und ich kommen bestens miteinander aus.“

„Durch Mode wird das wahrhaft Phantastische für einen Augenblick allgemein.“

„Ein Bischof sagt als Achtzigjähriger noch genau dasselbe, das ihm eingeflößt wurde, als er achtzehn war.“

„Eine Frau heiratet erneut, weil sie ihres ersten Mannes überdrüssig war. Ein Mann heiratet erneut, weil er seine erste Frau angebetet hat. Frauen versuchen ihr Glück, Männer riskieren ihres.“

„Eine Zigarette ist das vollständige Urbild des Genusses: Sie ist köstlich und lässt uns unbefriedigt.“

„Erfahrung hat keinen moralischen Wert. Sie ist nichts als der Name, den die Menschen ihren Irrwegen geben.“

„Er kam prinzipiell zu spät, da sein Grundsatz lautete, Pünktlichkeit stehle einem die Zeit.“

„Es gibt kein unmoralisches Buch. Bücher sind gut geschrieben oder schlecht geschrieben. Das ist alles.“

„Es gibt viele Dinge, die wir am liebsten wegwerfen wollten, fürchteten wir nicht, dass andere sie aufheben.“

„Frauen lieben uns wegen unserer Fehler. Wenn wir genügend davon haben, vergeben sie uns alles, sogar unseren Verstand.“

„Genie hält länger als Schönheit. Das erklärt, warum wir soviel Mühe auf uns nehmen, uns zu überbilden“

„Gewissen und Feigheit sind im Grunde dasselbe. Gewissen ist der Handelsname der Firma. Das ist alles.“

„Gute Vorsätze sind nichts anderes als Schecks, auf eine Bank ausgestellt, bei der man kein Konto hat.“

„Hässlichkeit ist eine der sieben Todtugenden.“

„Heutzutage hat jeder vor sich selber Angst.“

„Ich frage mich, wer den Menschen als vernunftbegabtes Lebewesen definiert hat. Das war die voreiligste Definition, die es je gegeben hat.“

„Ich kann mit allem Mitleid haben außer mit dem Leid.“

„Ich mache mir mehr aus Menschen als aus Prinzipien, und nichts liebe ich mehr als Menschen ohne Prinzipien.“

„Ich verabscheue meine Verwandtschaft. Das kommt vermutlich daher, dass unsereins es nicht ausstehen kann, wenn andere Leute dieselben Fehler haben wie wir.“

„Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem Charakter und meine Feinde nach ihrem Verstand.“

„Ich würde alles auf der Welt tun, um meine Jugend wiederzuerlangen, außer Sport treiben, früh aufstehen oder ehrbar werden.“

„In der gemeinen Welt der Tatsachen wurden die Bösen nicht bestraft und die Guten nicht belohnt. Der Erfolg gehörte den Starken, die Schwachen mussten unterliegen, und weiter geschah nichts.“

„Jede Kunst ist ganz und gar nutzlos.“

„Jede Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol.“

„Jeder Erfolg, den man hat, verschafft einem einen Feind. Um beliebt zu sein, muss man ein Durchschnittsmensch sein.“

„Jedes Mal, wenn man liebt, ist es das einzige Mal, je geliebt zu haben. Der Unterschied im Objekt ändert nichts an der Einzigartigkeit der Leidenschaft“

„Lachen ist nicht der schlechteste Anfang einer Freundschaft und bei weitem das beste Ende.“

„[Langeweile] ist die einzige Sünde, für die es keine Vergebung gibt.“

„Man kann heutzutage alles überleben außer den Tod.“

„Männer heiraten, weil sie müde sind; Frauen, weil sie neugierig sind; beide werden enttäuscht.“

„Mit fein und zart gebauten Naturen ist es immer so. Ihre starken Leidenschaften müssen entweder andere verletzen oder selbst verletzt werden; sie bringen den Menschen entweder um oder sterben selbst. Oberflächliche Schmerzen und oberflächliche Liebesgefühle leben weiter. Die Liebesgefühle und Schmerzen, die stark und tief sind, gehen an ihrer eigenen Heftigkeit zugrunde.“

„Nichts kann die Seele heilen als die Sinne, so wie nichts die Sinne heilen kann als die Seele.“

„Nichts schmeichelt so sehr, als wenn man gesagt bekommt, daß man ein Sünder ist.“

„Nur Leute, die ihre Rechnungen bezahlen, brauchen Geld, und ich bezahle meine nie.“

„Nur oberflächliche Menschen urteilen nicht nach Äußerlichkeiten. Das wahre Geheimnis der Welt liegt im Sichtbaren, nicht im Unsichtbaren.“

„Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bewegen die Welt.“

„Prüfungen sind von Anfang bis Ende Unsinn. Wenn jemand ein Gentleman ist, weiß er genug, und ist er keiner, so ist alles, was er weiß, schlecht für ihn.“

„Religion? Der moderne Ersatz für Glauben.“

„Schönheit ist eine Form der Genialität – höher sogar, da sie keine Erklärung braucht.“

„Skeptizismus ist der Anfang des Glaubens.“

„Solange eine Frau zehn Jahre jünger aussehen kann als ihre eigene Tochter, ist sie völlig zufrieden.“

„Treue ist in der Welt des Gefühls dasselbe wie Konsequenz in der Welt des Verstandes – schlicht das Eingeständnis des Scheiterns.“

„Wer das Symbol deutet, tut es auf eigene Gefahr.“

„Wer in schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt, hat Kultur. Für ihn besteht noch Hoffnung.“

„Wer treu ist, kennt nur die triviale Seite der Liebe. Nur die Treulosen kennen ihre Tragödien.“

„Wie gern Frauen doch gefährliche Dinge tun. Das ist eine ihrer Eigenschaften, die ich am meisten bewundere. Eine Frau wird mit jedem in der Welt flirten, solange andere Menschen zusehen.“

„Ziel des Lebens ist Selbstverwirklichung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung.“

Das Werk ist online zu lesen, bei: http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=3119&kapitel=1#gb_found

Aus den Leben eines Taugenichts – Eichendorf

•Oktober 6, 2008 • Kommentar verfassen

Singend und dichtend nach Italien wandernd, Gedichte aufsagend, und sich arg verliebt in „seine allerschönste Frau“ als Gärtner einstellen lassend, Blumen pflückend  geht der Taugenichts durch die Welt. Zu Fuss in das Land wo die Zitronen blühen, bis nach Rom hinnab. So manch wunderliches passiert ihm auf seiner Reise.

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, 
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.

Das Büchlein strozt von romantischen Bildern, dass es nur so eine Freude ist. Alles ist schön und leicht; Mühlrad, Fernweh, Sehnsucht, Liebe und Wanderschaft. Kaum ein Buch gibt ein so glänzendes Beispiel für seine literarische Epoche ab.

 

 

 

 

Dieses Buch ist online zu lesen bei:

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=532&kapitel=1

und auf der gleichen Seite auch als Hörbuch zu finden.

Die Leiden des jungen Werthers – Goethe

•Oktober 5, 2008 • Kommentar verfassen

Ich liebe dieses Buch sehr. Goethe selbst sagte ja, dass ihm wenn nicht jeder nicht mindestens einmal im Leben das Gefüh hat, dass dieses Buch eigens für ihn geschrieben wurde, ihm der Werther nicht gelungen sei. Aber er ist gelungen. Nur gar zu gelungen.

Unglücklicher!  Bist du nicht ein Tor?  Betriegst du dich nicht
selbst?  Was soll diese tobende, endlose Leidenschaft?  Ich habe kein
Gebet mehr als an sie; meiner Einbildungskraft erscheint keine andere
Gestalt als die ihrige, und alles in der Welt um mich her sehe ich nur
im Verhältnisse mit ihr.

Junge Männer in mindestens zweistelliger Summe brachten sich nach Werthers vorbild um.

Das Buch kann online gelesen werden, z. B. bei

http://www.gutenberg.org/dirs/etext00/8ljw111.txt